KlimaStorys - Benu Village

Die besten "KlimaStorys" aus unserem Netzwerk. Teil 3: Benu Village.

Das Benu Village wurde aus ausgemusterten Schiffscontainern und Naturmaterialien gebaut. Foto: Benu Village

Benu Village

Worum es geht: Falls sie von der 35.000 Einwohner:innen zählenden Stadt Esch-sur-Alzette in Luxemburg noch nichts gehört haben sollten, dann wird sich das heuer vermutlich ändern. Neben Novi Sad und Kaunas ist es als Kulturhauptstadt das multikulturelle Herz Europas im Jahr 2022. Mehr als 160 Projekte und 2.000 Veranstaltungen sind geplant. Das Programm steht unter dem Motto "Remix Culture". Einen Besuch wert ist die zweitgrößte Stadt Luxemburgs aber auch aus einem anderen Grund, der den Titel "Benu Village" trägt. 

Ende 2018 öffnete das aus ausgemusterten Schiffscontainern zusammengesetzte Benu Village auf dem Parkplatz eines früheren Supermarktes. Das Zero-Waste-Gebäude besteht ausschließlich aus Abfall und Naturmaterialien. Benu Village wird derzeit erweitert und nach den Prinzipien der sozial-ökologischen Kreislaufwirtschaft zum ersten Öko-Dorf Luxemburgs ausgebaut. Beim Bau wird darauf geachtet, dass bei zukünftigem Um- oder Abbau sämtliche Bauteile separat zurückgewonnen und weitergenutzt werden können. Strom wird lokal mit gebrauchten Sonnenkollektoren und Luftrückgewinnungsturbinen produziert. Eine 20 m³ große Regenwasseranlage reduziert den Wasserverbrauch. Das Gebäude steht Dienstleistern zur Verfügung, die im Einklang mit der Benu-Charta stehen. Im Kleiderladen Benu Couture samt dazugehöriger Werkstatt werden ausschließlich gebrauchte Materialien verarbeitet und wieder verkauft. Im Benu Restaurant kümmert sich eine Behindertenwerkstatt um gerettete Lebensmittel und zeigt, wie genussvoll und fein innovative und lokale Bio-Gerichte sein können. Benu Lasa wiederum bietet sozialen Einrichtungen, privaten Personen und lokalen Künstlern und Künsterlinnen die Möglichkeit, ihre Produkte in einem modernen Rahmen anzubieten und bekannt zu machen.  

Fotoshooting für Benu Couture. Foto: Benu Village

Warum Benu Village so gut wirkt

Nomen est omen: Benu war in der Mythologie der alten Ägypter ein Vogel, der sich durch einen Flug in die Sonne selbst erneuert hat - er gilt als Symbol für den Kreislauf und ist auch im Logo abgebildet. Benu steht für "Be New - Sei Neu" - ein Hinweis, dass aus Altem Neues entsteht.

Ganzheitlicher Ansatz: Sämtliche Partner, ob lokal oder extern, teilen die Benu-Werte: soziale Verantwortung, ökologische Exzellenz, lokale Produktion und Transparenz. Initiator Georges Kieffer: "Wir schaffen hier ein ganzes Dorf zum Wohlfühlen, aber nur aus Müll und mit Menschen, die es sonst schwerer haben."

Transparenz: Schon beim Bau wurde darauf geachtet, dass auch drinsteckt, was drauf steht. Ganze 9 Schrauben wurden neu angeschafft. Benu informiert transparent in seinen Medienkanälen sowie auch in Workshops über die eingesetzten Materialien und Hintergründe.

Platz zum Mitmachen: Benu Village ist ein Ort der Partizipation und Zusammenarbeit - mitmachen kann man als Mitglied des Teams, als Uanbhängige:r, Hilfskraft, Partner, als Künstler:in oder Firma mit einer der Benu-Charta tauglichen Firmenidee. 

Wie Ihre Gemeinde diese KlimaStory nutzen kann

  • Lokales Engagement stärken: Benu Village wird von einem lokalen Verein ohne Gewinnziel getragen. Die Idee kommt von Pionierinnen und Pionieren rund um Initiator Georges Kieffer. Erkennen auch Sie den Wert von lokal aktiven Akteurinnen und Akteuren, unterstützen Sie diese und vermarkten Sie im Erfolgsfall gemeinsam diese Initiativen.  

Die Serie "KlimaStorys"

"KlimaStorys - die wirklich wichtigen Geschichten" wird vom Klimabündnis mit Unterstützung des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK), Sektion VII, Abt.1, im Projekt "Krisenbewältigung durch Klima-Kommunikation" durchgeführt. Diese Geschichten sollen über gewöhnliche Best-Practice-Beschreibungen hinausgehen. Wir wollen damit zeigen, dass erfolgreiche Klimaschutzmaßnahmen nicht nur bei der jeweiligen Maßnahme beginnen und enden, sondern einen breiteren gesellschaftlichen Nutzen mit sich bringen. Es geht uns darum Machbarkeit zu demonstrieren, indem wir das Abstrakte auf eine Handlungsebene herunterbrechen. Wir wollen Geschichten erzählen, die eine Vision haben, Mut ausstrahlen, authentisch sind und Lust machen nachgeahmt zu werden.  

Tipps und Infos zur Klima-Kommunikation gibt es auf der Website Klim[:A:]rtikulieren.

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