Schon zum 7. Mal lobte der Klimabündnis-Bezirk Josefstadt gemeinsam mit dem Klimabündnis den KLIP 8 aus. 57 klimafreundliche Ideen und Projekte – soviel wie noch nie – wurden eingereicht.
Prämiert wurden in den Kategorien Privatpersonen, Unternehmen sowie Bildungseinrichtungen/ Vereine/ NGOs die jeweils beste Idee bzw. das beste Projekt. In der Sonderkategorie „Das Beste sind die Reste: Dein Rezept gegen Lebensmittelverschwendung“ wurde ein Sonderpreis vergeben.
Die Preisträger:innen erhalten gemäß den Teilnahmebedingungen und des Jury-Entscheids:
In den Kategorien Unternehmen und Bildungseinrichtungen/Vereine/NGOs hat die Jury entschieden, anstelle einer besten Idee je zwei beste Projekte mit je 700 Euro auszuzeichnen.
Beste Idee: Josefstädter Wasserspiele
Einreichender: DI Heimo Frisch
Die Jury honoriert die visionäre Idee des Regenwassermanagement-Systems, deren Umsetzung nicht unmöglich ist bzw. auch schon in einer kleineren Form umsetzbar ist. So ist es durchaus sinnvoll, an manchen Stellen in der dicht verbauten Josefstadt das Wasser und unterirdische Bäche in Form von Rinnen und Wasserflächen „raufzuholen“, die für Wasserspiele genutzt werden und gleichzeitig das Stadtbild aufwerten und die Umgebung kühlen. Oder unterirdische Rückhaltebecken zu bauen, um Regenwasser zu sammeln, zu speichern und über längere Zeit nutzbar zu machen. Die Jury würdigt, dass bei der Einreichung auch mögliche Herausforderungen wie z. B. die technische Umsetzung thematisiert wurden.
Bestes Projekt: LOLA market
Einreichende: Marion Oberenzer
Zusammen haben wir mehr Konsummöglichkeiten – das ist der Kerngedanke des „LOLA market“, der für long-lasting steht. Hier können offline und online Konsumprodukte vermietet, verliehen, verschenkt, verkauft und getauscht werden. Der Jury gefällt der realistische und sinnvolle Zugang zu dem Projekt für Kreislaufwirtschaft, das bereits seit September 2023 teilweise umgesetzt wird. Besonders angetan war die Jury von einer Givebox, die hoffentlich bald auch in der Josefstadt stehen wird.
Bestes Projekt 1: Klimafreundliches Versicherungsunternehmen
Einreichende: Österreichische Hagelversicherung, Prok. DI Sabine Kamraner-Köpf
Die Österreichische Hagelversicherung pflegt eine lange Klimaschutztradition und zwar seit 2001. So wurden bereits viele Maßnahmen umgesetzt wie z. B. ein Umweltmanagementsystem (EMAS-Verordnung) eingeführt. Im Bezirk wirken sich positiv aus: die Innenhofbegrünung, die Umstellung von Öl- auf Pelletsheizung, eine Solar- und Photovoltaikanlage, die alle die CO2-Emmissionen senken sowie die Umstellung des Fuhrparks auf Elektroautos. Für klimafreundliche Anreisen der Mitarbeiter:innen sorgen Klimaticket sowie Dienstfahrräder. Der Mittagstisch wird klimafreundlich von Lokalen aus dem Bezirk bezogen und auf heimische Lebensmittel geachtet. Die Jury ist überzeugt, dass das Unternehmen hier eine enorme Vorbildwirkung entfalten kann.
Bestes Projekt 2: Art Night „Urbane Natur“
Einreichende: VHS Josefstadt. Die Wiener Volkshochschulen GmbH, Martina Brenner
68 Teilnehmer:innen (Kinder ab 1,5 Jahren und Erwachsene) verwirklichten kreative Projekte zu Natur, Landschaft, Garten im urbanen Raum bei der Art Night in der VHS Josefstadt am 17. September 2024. In Workshops zu Bunten Tiere und Action Painting (für Kinder), Drucktechniken, Keramiken, Toleranzkarten oder dem Reparieren von Textilien wendeten die Teilnehmer:innen auch nachhaltige Materialien. Die Jury ist überzeugt, dass über die Mittel der Kunst Klimaschutzthemen mit allen Sinnen vermittelt und somit im Bewusstsein der Teilnehmenden nachhaltiger wirken.
Bestes Projekt 1: VBS Schönborngasse School Farm
Einreichender. Lukas Trnka
Die VBS Schönborngasse hat als Erasmusmusprojekt einen kleinen Lichthof mit Hochbeeten und Pflanzkübeln zur „School Farm“ umfunktioniert. Dieser ist nun ein Lernort für Umweltbildung, in dem die Schüler:innen Basics für Gärtnerei und Wissen um die Vielseitigkeit von Pflanzen vermittelt bekommen. Das praktische Lernen motiviert vielleicht zu noch größeren Projekten der Schüler:innen. Außerdem lobte die Jury, dass im verbauten Bezirk versiegelte Flächen zurückgeholt und wichtige Bestäuber und Insekten angelockt werden.
Bestes Projekt 2: Frankensteins Fahrrad
Einreichende: Florian Frauendorfer
Aus Alt macht Neu: Das Projekt Frankensteins Fahrrad macht gespendete Fahrräder in Kooperation mit Werkstätten wieder fahrtauglich und gibt sie an sozial benachteiligte Menschen weiter. Damit werden gleich drei Ziele verfolgt: Erstens: Umweltschutz – denn Radfahren ist gesund, schnell, leise und spart Platz. Zweitens, der gleiche Zugang zu umweltfreundlicher Mobilität für alle, also auch für Menschen mit geringen Einkommen (Gedanke der Inklusion). Und drittens: Upcycling schont Ressourcen und reduziert Abfall.
Sonderpreis: Lange Tafel Lange Gasse
Einreichende: Laura Trosin
Die Idee einer Langen Tafel in der Langen Gasse überzeugte die Jury, da damit nicht nur das Bewusstsein bestärkt werden kann, dass Lebensmittel kostbar sind, sondern auch ein konsumationsfreier Raum für nachbarschaftliche Begegnungen geschaffen werden kann. Die Einreichende schlägt dafür vor, dass Standler:innen vom BioMarkt einmal im Monat Lebensmittel an eine Grätzlinitiative spenden und diese z. B. mit Unterstützung der anliegenden Lokale verkocht werden. An einer langen Tafel soll dieses Essen aufgetischt und gegessen werden.
„Mit 57 Einreichungen verzeichnet der Klimaschutzpreis Josefstadt dieses Jahr einen neuen Rekord. Das zeigt eindrucksvoll, wie wichtig Klimaschutz den Menschen hier im Bezirk ist,“ betont Bezirksvorsteher Mag. Martin Fabisch. „Die Vielfalt der Ideen und Projekte ist beeindruckend und inspirierend. Sie beweist, dass wir durch kreatives, gemeinsames Handeln einen echten Beitrag zur Lebensqualität in der Josefstadt leisten können – für eine klimafreundliche Zukunft in unserem Bezirk.“
Bezirksvorsteher Mag. Martin Fabisch
… wählte die 7 Preisträger:innen des Josefstädter Klimachutzpreis 2024 aus und setzte sich zusammen aus