Anfang 2018 startete die Zero Waste-Expertin Evelyn Rath in der steirischen Marktgemeinde Gratwein-Straßengel das einjährige Pilotprojekt „Zero Waste Gemeinde“. „Zero Waste ist kein Zustand, sondern ein Prozess. Wenn wir am vorderen Ende möglichst wenig Ressourcen verschwenden, bleibt am hinteren Ende auch kaum Abfall zurück.“, so die Expertin. Um dieses Ziel zu erreichen, stützte sich das Team von Freiwilligen auf drei Säulen:
Daraufhin folgten drei Vorzeigeprojekte, die bereits die ersten Schritte in ihren Gemeinden gehen.
In Kooperation mit den Pfadfindern finden in der Stadtgemeinde Baden regelmäßig Repair-Cafés statt – eines von bereits vielen in Österreich. Hierbei werden in Baden nicht nur Elektrokleingeräte mithilfe von Freiwilligen repariert, sondern es gibt einen eigenen Bereich, in dem generationenübergreifendes Wissen weitergegeben wird. Hilfe zur Selbsthilfe – nicht nur bei der Reparatur, sondern auch bei der Bedienung von bspw. Smartphones oder Laptops. Für Gerfried Koch, Leiter des Klima- und Energiereferates, ist ein Erfolgsfaktor die Einbindung von lokalen Partnern, wie dem Weltladen für den Kaffee, der Bäckerei für Gebäck & Kuchen und den Abfallwirtschaftsverband zur Entsorgung.
Sie wollten immer schon mal eine Nudelmaschine ausprobieren, sind sich aber nicht sicher, ob Sie sie später noch einmal verwenden? Sie brauchen eine Laser-Wasserwaage für den neuen Schrank, aber danach sicher nie wieder? In der Stadtbibliothek Traiskirchen kann für nur € 1,- pro Woche Werkzeug und Geräte des täglichen Bedarfs, ausgeborgt werden. Von der Heckenschere bis zum Pizzaofen. Gestartet wurde mit einem Fragebogen an die Leser:innen, um herauszufinden welche Geräte gefragt sind. „Verleihen ist die Kernaufgabe einer Bibliothek, daher war das notwendige Verleihsystem bereits vorhanden,“ so die Bibliothekarin Karin Großmann zu dem Vorhaben.
Regionale und gesunde Lebensmittel einkaufen ist im Alltag nicht immer einfach. Vier Frauen aus dem Bezirk Grieskirchen wollten dieses Problem gemeinschaftlich lösen und gründeten eine Genossenschaft. Gemeinsam werden direkt von den Produzent:innen wöchentlich nachhaltige Lebensmittel bezogen. Der Bestellvorgang ist online, abgeholt wird am Freitag im Lager. CO2-Ersparnis durch kurze Transportwege, Förderung von resilienter Landwirtschaft sowie Stärkung des sozialen Zusammenhalts in der Region sind nur drei von vielen Vorteilen des Projekts, so eine der Gründerinnen Barbara Aichinger.
Die vier Beispiele zeigen, wie viele Möglichkeiten offenstehen. Ressourcenschutz und sozialer Zusammenhalt gehen hier Hand in Hand. Sei es durch das generationenübergreifende Arbeiten, die Unterstützung von sozial schwachen Gruppen oder den niederschwelligen Zugang. Die Beispiele haben dabei einiges gemeinsam. Es braucht unter anderem